»(…) und wenn ich heute noch behaupte, daß er einer der bedeutendsten Düsseldorfer Künstler gewesen ist, so werden selbst manche Düsseldorfer den Kopf schütteln, weil er ihnen ganz unbekannt geblieben ist.« (Willy Spatz)
Wer war Gustav Olms? Gustav Olms (*23.6.1865 als Bernhard August Olms; †23.1.1927) war ein Maler und Illustrator, der in Künstlerlexika und der kunstwissenschaftlichen Literatur so gut wie gar nicht auftaucht. Tatsächlich leistete er einen originellen Beitrag zur Illustrationskunst des frühen 20. Jahrhunderts, insbesondere des Jugendstils. Darüberhinaus stellt der Künstler eine ebenso interessante wie tragische Randerscheinung der Düsseldorfer Malerschule dar. Dennoch (oder gerade darum) fällt sein Name auch in diesem Zusammenhang kaum. Das Eingangszitat von Willy Spatz (1897 bis 1926 Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie) deutet auf diesen Zusammenhang hin: Olms hatte nicht nur in Düsseldorf studiert, sondern wohnte bis zu seinem Tod in der Stadt. Auch künstlerisch war Gustav Olms dem Niederrhein stark verbunden, vor allem der Stadt Moers. In vielen Illustrationen hat er die Region zwischen ländlicher Vergangenheit und Industriezeitalter festgehalten.
Diese Website bietet einen Überblick über das Leben und Werk von Gustav Olms. Ferner findet sich eine um Vollständigkeit bemühte Bestandsaufnahme seiner illustrativen Veröffentlichungen, nicht zuletzt einige aussagekräftige Beispiele daraus.
Seit dem Upload der Website, 2010, habe ich Hinweise und weiteres Bildmaterial erhalten. Allen hilfsbereiten Besucherinnen und Besuchern sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Ein Beitrag des renommierten Illustrators Lee Moyer (Arbeiten u. a. für Smithsonian Museum of Natural History, Paramount Pictures, Sony Pictures, Discovery Channel etc.) über Gustav Olms hat gezeigt, dass der Künstler auch außerhalb Deutschlands gewürdigt wird.
Dank der Recherchen von Joachim Beinicke, Moers, konnten Olms’ Lebensdaten sowie weitere biografische Details festgestellt werden.
Erschienen im Dezember 2024 „Ihr Autor nennt sich nicht … Gustav Olms (1865 – 1927) und die Künstler-Spielkarte Nr. 175“ von Axel Weiß. Veröffentlicht in der Schriftenreihe der deutschen Spielkartengesellschaft BubeDameKönig Das Blatt, Heft 70, S. 21 – 34.
Für die Goslarer Spielkartenfabrik von Friedrich Adolf Lattmann (1872 – 1953) gestaltete Gustav Olms ein Kartenspiel: die Künstler-Spielkarte Nr. 175. Es handelt sich um farbenprächtige Kartenbilder nach Aquarellen, die Olms als Jugendstil-Künstler auszeichnen. Veröffentlicht wurde das Spiel – entgegen Lattmanns eigener Darstellung, die retrospektiv vom Jahr 1900 ausging – offensichtlich erst 1904, dem Jahr der Weltausstellung in St. Louis.
Die Künstler-Spielkarte Nr. 175 wird heutzutage von Sammlern (historischer) Kartenspiele sehr geschätzt. Wie diverse Dokumente belegen, fiel bereits das zeitgenössische Presseecho sympathisch aus. Einmal mehr ist freilich der Umstand irritierend, dass Gustav Olms als künstlerischer Urheber erst rund 20 Jahre nach Erscheinen der Nr. 175 identifiziert wurde; nämlich kurz vor seinem Tod.
In meinem Artikel gehe ich der Veröffentlichungsgeschichte sowie der zeitgenössischen Rezeption des Spiels nach. Auch auf eine weitere Arbeit von Olms für Lattmann, das Buch Unsere jungen Mädchen von W. K. Saffeini, komme ich zu sprechen. Einige Eckdaten zu Olms’ Leben und Werk runden den Beitrag ab.
Für die Möglichkeit der Veröffentlichung danke ich nicht nur der Redaktion, namentlich Georg Schmidt-Zober, sondern auch Peter Endebrock, Hannover, der mir wichtige Informationen zukommen ließ und den Kontakt vermittelte. Auf seiner Webseite sind sämtliche Kartenbilder des Spiels zu bewundern: Feinste Skatkarte Nr. 175
Link zur Seite der Schriftenreihe mit Auflistung aller bisher erschienenen Hefte und veröffentlichten Beiträge: Das Blatt